Wenn sich das Jahr dem Ende neigt, die Tage kurz werden und Sankt Martin durch die Straßen reitet, landet die Gans auf vielen Tellern. Grund genug den Bräter gegen den Kugelgrill zu tauschen. Lest selbst, wie sie geworden ist.
In meiner Männerrunde wird traditionell einmal im Jahr Gans aufgetischt, nur bisher kamen die Tiere immer aus dem Backofen. Dieses Jahr war ich wieder mit der Zubereitung dran und damit kam auch die Gelegenheit das Tier auf den Grill zu legen. Die Gänse bekomme ich jedes Jahr aus einer kleinen Gartenhaltung und kann sicher sein, dass das „glückliche“ Tiere waren. Für meine Gans vom Kugelgrill die ideale Besetzung!
Vorbereitung
Das Federvieh wog stolze 6,15 kg und sollte für drei Fleischesser langen. Das sollte wohl reichen. Ich habe den Vogel gut mit kaltem Wasser gewaschen und mit Tüchern trocken getupft. Dann wurde gewürzt!
Gewürze für die Gans vom Kugelgrill
Bei der Wahl der Gewürze war ich sehr puristisch. Hauptsächlich Salz, Pfeffer etwas Thymian, Petersilie und nicht zu vergessen Beifuß. Beifuß kann ich euch bei „schweren“ Fleischgerichten nur ans Herz legen, denn Beifuß regt die Produktion von Magensäure an und hilft die Gans besser zu verdauen.
Die Gewürze werden im Bauchraum und auf der Haut großzügig verteilt. Fertig!
Grill Setup
Ich habe einen Anzündkamin zu dreiviertel gefüllt und die durchgeglühten Kohlen auf zwei Kohlekörbe verteilt und jeweils außen im Grill angeordnet. In die Mitte kam eine große Wanne mit Wasser um das austretende Fett aufzufangen. Die Wanne mit dem Wasser hat noch zwei weitere Vorteile.
- die Gans trocknet nicht aus
- die Temperatur bleibt konstanter
Die Temperatur pendelte sich schnell bei 110 Grad ein und blieb auch so.
Grillvorgang
Als Richtlinie gilt pro kg eine Stunde Grillzeit. Aber das ist wirklich nur eine Richtlinie, da die Grillzeit hier stark von der Gans selbst abhängt. Um die Kerntemperatur (KT) im Auge zu behalten, habe ich den Fühler in den Bollen gesteckt. Angestrebt war eine Zielkerntemperatur von 85 Grad.
Ein Blick auf das Tier nach zwei Stunden zeigte schon eine deutliche Bräunung und eine KT von 50 Grad. Um dem Tier noch ein leichtes Raucharoma zu verpassen, habe ich noch einige Whisky Holzchunks in die Glut gelegt.
Nach drei Stunden waren schon 72 Grad KT erreicht. Da aber die Gäste erst in zwei Stunden kamen, musste gehandelt werden. Ich habe Kohlen aus den Körben genommen und so die Garraumtemperatur auf 65 Grad gedrückt. Im weiteren Verlauf sank die KT auf 65 Grad. Eine dreiviertel Stunde vor Ankunft der Gäste, habe ich wieder Kohlen in die Körbe gelegt. Die Grilltemperatur war schnell wieder bei 110 Grad und die KT stieg passend auf 85 Grad.
Ergebnis
Hätte ich die Gans gelassen, wie sie wollte, hätte ich nach 3,5 Stunden essen können. Das aber dann alleine.
Der fertige Vogel sah optisch schon sehr vielversprechend aus! Als Beilagen gab es Serviettenknödel und Rotkohl.
Saftiges und schmackhaftes Fleisch landete auf dem Teller. Meiner Männerrunde schmeckte es vorzüglich.
Fazit der Gans vom Kugelgrill
Eine Gans vom Kugelgrill geht sehr gut und ist relativ einfach in der Vorbereitung. Eine Füllung habe ich nicht vermisst. Die Gans schmeckte richtig gut und ich habe mich gefragt, warum ich nicht eher gegrillt habe. Das leichte Raucharoma passte wunderbar zum Fleisch. Meine Befürchtung, dass man die verlängerte Grillzeit merkt, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Traut euch und legt euren Vogel auf den Grill. Es lohnt sich!
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